Anzeige gegen Karl Lauterbach! Hat er gegen wichtige Corona-Regel verstoßen?

Karl Lauterbach hat eine Anzeige am Hals. Der Vorwurf: Der Bundesgesundheitsminister habe seine Corona-Isolation zu früh beendet.
Karl Lauterbach August 2022
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) auf einer Pressekonferenz am 12. August 2022. Foto: Kay Nietfeld/dpa
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) auf einer Pressekonferenz am 12. August 2022. Foto: Kay Nietfeld/dpa

Droht Karl Lauterbach Ärger? Zumindest muss sich der Bundesgesundheitsminister mit einer Anzeige auseinandersetzen. Der Vorwurf: Er habe eine wichtige Corona-Regel gebrochen, indem er seine Isolation zu früh beendet habe.

Mehrere Politiker hatten diesen Vorwurf erhoben, nachdem der Sozialdemokrat nach seiner Erkrankung gesagt hatte, er sei noch nicht ganz fit, und am Tag darauf im Kabinett war. Hintergrund sind die Berliner Corona-Regeln, die 48 Stunden Symptomfreiheit vorschreiben, bevor man die Isolation beenden darf.

Marcel Luthe, Chef der GG-Gewerkschaft und früherer Abgeordneter, hat deshalb Anzeige gegen Lauterbach erstattet. Der „Berliner Zeitung“ erklärte er, dass es dabei um eine „Gleichbehandlung von Bürgern und dem Gesundheitsminister“ gehe. Seine Gewerkschaft vertrete „dutzende Menschen, denen gleichartige Verstöße vorgeworfen und die dafür bestraft werden sollen“. FDP-Vizevorsitz Wolfgang Kubicki forderte ein „Ordnungswidrigkeitsverfahren“ gegen Lauterbach.

Lauterbach: „Es wird vollkommen zu Recht gefragt“

Er habe aber keine Symptome mehr gehabt, keine Hals- oder Kopfschmerzen, sondern sei einfach noch nicht fit gewesen, sagte Lauterbach dem „Spiegel“. Er sei 48 Stunden, bevor er die Isolation beendet habe, negativ getestet gewesen – und zwar gleich dreimal.

„Es wird vollkommen zu Recht gefragt, ob ich gegen Isolationsregeln verstoßen habe. Denn wer das tut, gefährdet seine Mitmenschen“, erklärte der 59-Jährige. „An der Isolationsregel müssen wir festhalten“, sagte Lauterbach. Sonst gingen Menschen mit Symptomen ins Büro, und Arbeitgeber könnten entsprechend Druck auf ihre Angestellten ausüben. „Das können wir nicht wollen.“

mit dpa