Mit 17 Jahren hat eine US-Amerikanerin erfahren, dass sie keine Kinder bekommen kann. Doch jetzt ist das Wunder geschehen: Die heute 33-Jährige hat tatsächlich einen Sohn zur Welt gebracht. Wie das ging? Eine Gebärmuttertransplantation hat es ermöglicht.
Der kleine Benjamin sei das erste Baby, das in einer neuen Behandlungsreihe geboren wurde, teilte die Universitätsklinik Pennsylvania in Philadelphia am Donnerstag mit. Die Mutter habe vor zwei Jahren die Gebärmutter einer Verstorbenen eingepflanzt bekommen. Der kleine Junge sei dann im November per Kaiserschnitt entbunden worden.
„Dieser Weg war nicht leicht, aber jedes mal, wenn ich in Benjamins Gesicht sehe, weiß ich, dass es das wert war“, sagte die Mutter auf einer Pressekonferenz. „Benjamin ist ein wirkliches Wunder und ich fühle mehr als glücklich, ihn zu haben.“
Weltweit hat es der Klinik zufolge bisher etwa 70 Gebärmuttertransplantationen gegeben. Benjamin ist achte Kind, das in den USA nach einer solchen Operation geboren wurde. Das Besondere an der Behandlungsmethode in Philadelphia ist, dass dabei nicht nur Spenderorgane von Lebenden eingepflanzt werden, sondern auch die von Toten verwendet werden dürfen.
Die glückliche Mutter berichtete, sie sei mit dem Mayer-Rokitansky-Küster-Hauser-Syndrom geboren, das bei etwa einer von 4500 Frauen vorkommt. Mit 17 habe sie dann erfahren, dass sie keine Kinder haben könne. „Wie viele junge Mädchen habe ich davon geträumt, wie sich das anfühlen wird, wenn ein Baby in meinem Bauch heranwächst, zu spüren wie es mich von innen tritt.“
Doch der Traum sei zerplatzt. Jahre später hätten sie und ihr Mann sich einer Fruchtbarkeitsbehandlung unterzogen, bei der mehrere Embryonen entstanden seien. Sie hätten nach einer Leihmutter gesucht und dann von dem Programm der Uniklinik in Philadelphia erfahren.
„Wenn Sie mir vor zwei Jahren gesagt hätten, dass ich hier nicht nur als Mutter sitzen würde, sondern als eine, die ihr Kind selbst ausgetragen hat, ich hätte es nicht geglaubt“, sagte sie. „Aber hier bin ich.“
Nach Angaben der Klinik sollen Eltern und Kinder von der Befruchtung an fünf bis zehn Jahre lang betreut werden. Wegen der Gefahr einer Abstoßungsreaktion muss Frauen eine transplantierte Gebärmutter nach der Entbindung generell wieder entfernt werden.
dpa