Katastrophenfall in der Eifel! 18 Tote im Raum Bad Neuenahr/Ahrweiler

Ganze Orte sind verwüstet, Dutzende Menschen werden vermisst. Am Mittag muss die Polizei in Koblenz mitteilen, dass sich auch die Zahl der Toten nach dem Unwetter erhöht hat.
Unwetter in Rheinland-Pfalz Schuld
Foto: Harald Tittel/dpa
Foto: Harald Tittel/dpa

Im Zusammenhang mit der schweren Hochwasserkatastrophe hat sich die Zahl der Toten im Raum Bad Neuenahr-Ahrweiler auf mindestens 18 erhöht.

Das teilte die Polizei Koblenz am Donnerstag mit. Somit stieg die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit dem schweren Unwetter auf insgesamt 33. In Nordrhein-Westfalen waren nach ersten Erkenntnissen 15 Menschen ums Leben gekommen.

„Leider müssen wir bestätigen, dass sich die Zahl der Todesopfer in Zusammenhang mit der Hochwasserkatastrophe im Raum Bad Neuenahr-Ahrweiler auf derzeit insgesamt 18 erhöht hat“, teilte die Polizei am Nachmittag bei Twitter mit. „Unser tiefes Mitgefühl gilt allen Betroffenen.“ In Rheinland-Pfalz waren mehrere Orte in der Eifel besonders schwer von dem Hochwasser betroffen, Dutzende Menschen wurden noch vermisst.

Im besonders stark betroffenen Ort Schuld im Landkreis Ahrweiler in der Eifel starben mindestens fünf Menschen, wie die Polizei in Koblenz mitteilte. In Schuld wurden dem Sprecher zufolge vier Häuser komplett weggespült. Zwei weitere Häuser seien zur Hälfte weggespült worden, andere Gebäude in dem kleinen Ort „erheblich“ beschädigt worden. Wie viele Menschen in den weggespülten Häusern lebten, konnte die Polizei nicht sagen.

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In der Katastrophenregion waren mehrere Häuser noch vom Einsturz bedroht. „So eine Katastrophe haben wir noch nicht gesehen. Es ist wirklich verheerend“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) in Mainz.

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Auch im Eifelkreis Bitburg-Prüm ist die Situation wegen Hochwassers nach Angaben eines Kreis-Sprechers extrem gefährlich. In Messerich in der Eifel wurden nach Angaben des Kreises zwei Helfer des Technischen Hilfswerks von den Fluten eingeschlossen, es besteht Lebensgefahr, wie der SWR berichtete.

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Am Abend hatten die Behörden im Landkreis Ahrweiler extremen Starkregen gemeldet. Die Feuerwehr Koblenz half darüber hinaus zusammen mit dem Technischen Hilfswerk Lahnstein und der Feuerwehr Mainz aus, um 800 Sandsäcke pro Stunde zu füllen. Diese wurden anschließend mit sechs Lkw in den Landkreis Ahrweiler gebracht.

Es sei zudem noch mit Sturzfluten und Überflutungen zu rechnen, hieß es. Auf dem Campingplatz „Stahlhütte“ in Dorsel (Kreis Ahrweiler) und weiteren Anlagen entlang der Ahr mussten Personen außerdem von den Dächern ihrer Campingwagen gerettet werden.

Auch in Nordrhein-Westfalen bleibt die Lage angespannt. Nach dem Abklingen des Starkregens kämpfen Feuerwehr und andere Einsatzkräfte an vielen Orten mit einer sich verschärfenden Hochwasserlage.

dpa/AFP