„Lügner“: AfD-Politiker beschimpft Gesundheitsminister Lauterbach

Die Fronten rund um die Corona-Politik im Bundestag verhärten sich immer weiter. Nun hat ein AfD-Politiker Gesundheitsminister Karl Lauterbach in seiner Rede als "Lügner" beschimpft.
Stephan Brandner AfD
Stephan Brandner (AfD)am 18. März 2022 im Bundestag. Foto: Michael Kappeler/dpa
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Stephan Brandner (AfD)am 18. März 2022 im Bundestag. Foto: Michael Kappeler/dpa

Der Ton im Bundestag wird immer rauer. Inzwischen überschreiten manche Parlamentarier sogar die imaginären Grenzen. In seiner Rede hat ein AfD-Politiker Karl Lauterbach nun beschimpft.

Der Parlamentarische Geschäftsführer der AfD-Fraktion, Stephan Brandner, nannte den Bundesgesundheitsminister vor versammeltem Bundestag einen „Lügner“. Er warf ihm am Freitag in der Debatte über die künftige Corona-Politik vor, „Schreckenszenarien“ zu verbreiten. Es seien nicht Millionen Menschen gestorben, die nicht geimpft seien. „Wir brauchen eigentlich eher ein Injektionsschutzgesetz als ein Infektionsschutzgesetz, wenn Sie weiter hier als Bundesminister arbeiten wollen“, sagte Brandner an Lauterbach gerichtet.

Der Minister reagierte mit den Worten: „Ich möchte für uns alle, für die demokratischen Parteien, die hier sprechen, möchte ich sagen: Wir wollen uns hier nicht als Lügner diffamieren lassen. (…) Hier sprechen, was die demokratischen Parteien angeht, keine Lügner.“ Brandner entgegnete, ein Lügner sei in seinen Augen jemand, der mindestens einmal die Unwahrheit sage, obwohl er die Wahrheit kenne. Lauterbach erzähle seit zwei Jahren die Unwahrheit. „Seien sie froh, dass ich Sie lediglich als Lügner bezeichnet habe.“

Die FDP-Gesundheitspolitikerin Christine Aschenberg-Dugnus reagierte mit scharfer Kritik: Das was Brandner gemacht habe, sei unanständig. „Das gehört sich nicht in diesem Deutschen Bundestag. (…) Benehmen Sie sich einfach anständig und kollegial. Und da wären wir schon zufrieden. Mehr erwarten wir von Ihnen gar nicht.“

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dpa