9-Euro-Ticket: Punks auf Sylt – Polizei spricht von „normaler Einsatzlage“

Viel war spekuliert worden über ein großes Pfingst-Chaos bei den Regionalbahnen wegen des 9-Euro-Tickets. Tatsächlich gingen sehr viele Menschen auf Reisen. Auf Sylt feierten Punks – "ein wenig laut", aber an sich nichts Besonderes, so ein Polizeisprecher.
Punks Sylt 9-Euro-Ticket
Ein Gruppe Punks feiert in der Fußgängerzone von Westerland auf Sylt. Foto: Axel Heimken/dpa
Ein Gruppe Punks feiert in der Fußgängerzone von Westerland auf Sylt. Foto: Axel Heimken/dpa

Das 9-Euro-Ticket zeigt am Pfingstwochenende Wirkung. Volle Züge auf begehrten Strecken: Viele Menschen haben Gebrauch vom vergünstigten Ticket gemacht. Zu den Lieblingszielen zählten bei oft schönstem Juni-Wetter Orte an Ost- und Nordsee. Auf Sylt etwa kamen zahlreiche Touristen und Tagesgäste an, viele davon in Partystimmung. Auch eine Gruppe Punks hat sich dort eingefunden. Das befürchtete Chaos blieb bislang aus.

Die Lage sei aber ruhig, sagte ein Polizeisprecher. Auch in der Nacht habe es keine größeren Einsätze gegeben. Eine Gruppe von 50 bis 80 Punks, die schon einige Tage auf der Insel seien, sei mal „ein wenig laut gewesen“, aber auch das sei nichts Besonderes.

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Mit den Gruppen von Punks habe es Gespräche gegeben, und sie würden sich im Rahmen benehmen, sagte der Sprecher. Laut einem Bericht im „Hamburger Abendblatt“ zeigte sich ein Wirt verzweifelt, vor dessen Lokal die Punks gelagert hatten und der deswegen kaum Gäste hatte.

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In den vergangenen Tagen war in den sozialen Medien in der Debatte über das 9-Euro-Ticket viel über Sylt gesprochen worden. Auch Aufrufe linker Gruppen im Netz, die Insel zu «entern», hatten die Runde gemacht.

9-Euro-Ticket: Volle Bahnhöfe in ganz Deutschland

Auf einigen Bahnhöfen vor allem in größeren Städten kam es am Samstag zeitweise zu Gedränge. Am Berliner Hauptbahnhof etwa gab es am Morgen einen großen Andrang auf Regionalbahnen an die Ostsee nach Stralsund und Rostock. „Regionalzüge, insbesondere zu den touristischen Zielen, sind heute wie erwartet sehr stark nachgefragt“, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn.

Reisende berichteten von teils überfüllten Zügen und Verspätungen. Bahnkunden mit Fahrrädern konnten bei einigen Fahrten gar nicht erst einsteigen. Verkehrsunternehmen hatten bereits im Vorfeld angekündigt, dass die Fahrradmitnahme nicht immer und überall möglich sein werde. Von Unternehmen wie dem Betreiber Go-Ahead in Baden-Württemberg hieß es, dass wegen der hohen Auslastung auch nicht jeder Reisewillige mitgenommen werden konnte.

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Pfingsten herrscht in der Regel immer reger Betrieb bei der Bahn. In diesem Jahr kommt noch das 9-Euro-Ticket hinzu, mit dem Inhaber jeweils in den Monaten Juni, Juli und August mit dem öffentlichen Personennahverkehr durch Deutschland fahren können.

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Kein Chaos, aber viele Menschen

Das ganz große Chaos blieb aber wohl an den touristischen Zielen aus. An der Ostsee in der Lübecker Bucht etwa war die Lage am Samstag entspannt. Zahlreiche Urlauber und Tagesgäste genossen Sonne und Strand. Es sei voll, aber nicht übervoll, fasste eine Mitarbeiterin des Touristen-Informationszentrum im Niendorfer Hafen am Mittag die Lage zusammen. Orte wie Timmendorfer Strand oder Travemünde sind etwa von Hamburg aus leicht mit dem 9-Euro-Ticket erreichbar.

Zahlreiche meist kleinere Staus gab es auf den Autobahnen, besonders in Richtung Norden– für ein Ferienwochenende sei das Verkehrsaufkommen jedoch erwartbar, sagte ein Sprecher des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs (ADAC).

Und so geht es beim Pfingst-Wetter weiter: Die Unwettergefahr ist nach Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Sonntag recht groß, am Pfingstmontag werde es dann „etwas weniger turbulent“. In Süddeutschland, vom Bodenseeraum über das Alpenvorland bis zum Bayerischen Wald, sind schwere Gewitter möglich. Auch im Westen und der Mitte Deutschlands bestehe am Sonntag Gewittergefahr – dort aber wohl weniger heftig. Außen vor bleiben nur der äußerste Norden und Osten. Stundenlangen Sonnenschein gibt es auf den Ostseeinseln.

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dpa