40 Erdbeben, sieben Tote – Serie an Naturkatastrophen schockt Kroatien

Seit Tagen hat Kroaten mit einer Serie an Erdbeben zu kämpfen, dabei sind sieben Menschen ums Leben gekommen.
Weitere Erdbeben in Kroatien
Foto: --/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Rund 40 Mal bebte die Erde innerhalb von drei Tagen südlich von Zagreb. Der verheerendste Erdstoß tötete sieben Menschen, verwüstete kroatische Kleinstädte und Dörfer. Seismologen erklären die Katastrophe mit gewaltigen Vorgängen tief unten in der Erde.

Nach einer mehrtägigen Erdbebenserie in der Region südlich der Hauptstadt Zagreb steht das EU- und Urlaubsland Kroatien unter Schock. Beim schwersten Erdstoß der Stärke 6,4 waren am Dienstag mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen, unter ihnen ein zwölfjähriges Mädchen, wie kroatische Medien am Mittwoch berichteten. Sie starben in eingestürzten Häusern oder wurden von herabfallenden Trümmern erschlagen. 26 Menschen wurden verletzt, sechs von ihnen schwer, teilte das Innenministerium mit.

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Am schwersten betroffen war ein Gebiet 40 bis 50 Kilometer südlich und südöstlich von Zagreb. Die Kleinstädte Sisak, Petrinja und Glina sowie dazwischen liegende Dörfer liegen teilweise in Trümmern. In Petrinja verbrachten viele Menschen aus Angst vor neuen Beben die Nacht im Freien.

Auch am Mittwoch bebte die Erde noch. Das European-Mediterranean Seismological Centre (EMSC) meldete im Raum Petrinja drei Erdstöße der Stärke 4,8, 4,6 und 4,0. Über neue Opfer wurde zunächst nichts bekannt. Jene Ruinen, die zuvor noch nicht ganz eingestürzt waren, lägen nun in Trümmern, berichtete der Bürgermeister von Petrinja, Darinko Dumbovic, im staatlichen Fernsehen HRT.

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Insgesamt seien seit Montag, als erste Beben der Stärke 5,2 und 5,0 die Region um Petrinja erschüttert hatten, rund 40 Erdstöße verzeichnet worden, berichtete das Nachrichtenportal „jutarnji.hr“.  Seismologen schließen weitere Erderschütterungen nicht aus.

Das betroffene Gebiet liegt in einer tektonischen Störzone. Dort können sich jene Spannungen in Form von Erdbeben entladen, die durch die Verschiebung von in der Tiefe liegenden Erdplatten entstehen, teilte das Deutsche Geoforschungszentrum (GFZ) in Potsdam mit.

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Kroatien leide demnach darunter, dass sich die Adriatische Platte auf das kroatische Festland zubewegt und den Sockel des Dinarischen Gebirges, das parallel zur Adriaküste verläuft, unter Druck setzt. Erst im März hatte ein Erdbeben der Stärke 5,4 in Zagreb große Schäden angerichtet. Eine Jugendliche war gestorben, mehr als zwei Dutzend Menschen wurden verletzt.

Papst Franziskus betete am Mittwoch für die Betroffenen des Erdbebens in Kroatien. Bei seiner Generalaudienz im Vatikan sagte das katholische Kirchenoberhaupt: „Ich bin den Verletzten nahe und denjenigen, die durch das Beben betroffen sind, und bete besonders für diejenigen, die ihr Leben verloren haben, und für deren Familienangehörige.“ In Kroatien bekennen sich 86 Prozent der Bevölkerung zum katholischen Glauben.

dpa