25 Sekunden zu früh abgefahren: Japanische Zuggesellschaft bittet um Verzeihung

Ein Zug von "Railways West" ist am vergangenen Freitag zu früh aus dem Bahnhof Notogawa abgefahren. In Japan ein Skandal.
Foto: dpa
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In Deutschland wäre der Jubel gewaltig, in Japan ist die Beschämung dafür umso größer: Ein Zug der japanischen Gesellschaft „Railways West“ ist am vergangenen Freitag sage und schreibe 25 Sekunden zu früh aus dem Bahnhof Notogawa abgefahren. Das meldet die japanische Nachrichtenseite „Sora News“ und bezeichnet den Vorfall als „schwerwiegenden Fehler“.

Davon können Reisende, die mit der „Deutschen Bahn“ unterwegs sind, oder das zumindest versuchen, nur träumen. Denn in Deutschland fahren die Züge erstens nicht verfrüht ab, sondern meistens mit einer dicken Verspätung im Gepäck. Und zweitens sind Entschuldigungen nun wirklich rar gesät.

In Japan jedenfalls meldete ein Passagier den Vorfall, weil er das vermutlich als seine bürgerliche Pflicht ansah. Und die passende Pressemitteilung der Zuggesellschaft folgte prompt. „Die große Unannehmlichkeit, die wir unseren Kunden auferlegt haben, war wirklich unentschuldbar. Wir werden unser Verhalten gründlich evaluieren und versuchen, einen solchen Vorfall zu verhindern“, hieß es.

Übrigens: Auch eine Verspätung, die allerdings so gut wie nie vorkommt, hat in Japan selbstredend Konsequenzen. In diesem Fall wird der verantwortliche Zugführer sofort abgestraft. Schließlich ist die Pünktlichkeit im Leben eines Japaners das möglicherweise höchste Gut. Anders als hierzulande – und vor allem anders als bei der „Deutschen Bahn“.