20 Jahre Haft drohen: Was hat sie mit einer Sexsklavinnen-Sekte zu tun?

Clare Bronfman ist wegen Unterstützung einer kriminellen Sekte festgenommen worden. Gegen Zahlung von 100 Millionen kam sie wieder frei.
Foto: AFP
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Die Erbin des Spirituosenherstellers Seagram, Clare Bronfman, ist wegen mutmaßlicher Unterstützung einer kriminellen Sekte vorübergehend festgenommen worden.

Vor einem New Yorker Gericht wurde die 39-Jährige am Dienstag (Ortszeit) beschuldigt, eine als Selbsthilfegruppe getarnte Sekte mit mehr als 100 Millionen Dollar (86 Millionen Euro) unterstützt zu haben. Der Anführer der Gruppe soll die ausschließlich weiblichen Mitglieder als Sexsklavinnen missbraucht haben.

Clare Bronfman zahlt 100 Millionen Dollar Kaution

Bronfman plädierte auf nicht schuldig. Nach der Anhörung wurde sie gegen Auflagen freigelassen. Sie musste 100 Millionen Dollar als Kaution hinterlegen. Außerdem wurde ihr eine elektronische Fessel angelegt.

Bronfmans im Jahre 2013 verstorbener Vater Edgar Bronfman war der Vorstandsvorsitzende des kanadischen Spirituosen-Giganten Seagram, dessen Wert auf 2,6 Milliarden Dollar geschätzt wird. Seit 2009 war die 39 Jahre alte Erbin Vorstandsmitglied der vermeintlichen Selbsthilfegruppe Nxivm (sprich: Nexium), die sie mit erheblichen Geldspenden unterstützt haben soll. Dem Anführer der Gruppe, Keith Raniere, wurde wiederholt Menschenhandel vorgeworfen.

„Nichts falsch gemacht“

Im Schatten von Nxivm soll der 57-Jährige Raniere eine Geheimorganisation namens DOS geschaffen haben, deren pyramidenförmiger Aufbau zwischen ihm selbst als „Meister“ und den Mitgliedern als „Sklavinnen“ unterschied. Raniere soll die Mitglieder der Gruppe unter anderem sexuell missbraucht und mit seinen Initialen gebrandmarkt haben.

Bronfmans Anwältin Susan Necheles erklärte, ihre Mandantin habe „nichts falsch gemacht“. „Nxivm war keine kriminelle Vereinigung, sondern eine Organisation, die tausenden Menschen geholfen hat“, sagte Necheles. Bronfman droht eine Haftstrafe von bis zu 20 Jahren. (AFP)