13-Jähriger löst rätselhaften Vermisstenfall, der 27 Jahre zurückliegt

Janet Farris ist vor 27 Jahren spurlos verschwunden, ihr Fall wurde zu den Akten gelegt. Dank eines Jugendlichen ist das Rätsel nun aber doch gelöst worden.
Polizei Kanada
Foto: Lloyd Carr/Shutterstock.com
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Die Kanadierin Janet Farris ist vor 27 Jahren spurlos verschwunden, ihr Fall wurde zu den Akten gelegt und nicht weiter verfolgt. Dank eines aufmerksamen Jugendlichen ist das Rätsel nun aber doch noch gelöst worden.

Der 13 Jahre alte Max Werenka aus der Ortschaft Sherwood Park schaute ganz genau hin, als er etwas im Griffin Lake am Trans-Canada-Highway entdeckte. Denn das, was er da etwa 4,5 Meter unterhalb der Wasseroberfläche sah, gehörte dort ganz sicher nicht hin. Es sah so aus, als würde ein Auto auf dem Dach liegen.

„Wir dachten in dem Augenblick noch nicht daran, dass das etwas Größeres sein könnte“, erklärte Werenkas Mutter Nancy dem Fernsehsender „CTV News“. Erst wenige Tage später, als ihr Sohn gemeinsam mit einigen Polizisten zu der Stelle im See fuhr, sollte sich der Verdacht bestätigen. Auf dem Grund des Griffin Lakes, nur drei Meter vom Ufer entfernt, lag tatsächlich ein Autowrack.

Werenka selbst durfte dann zu dem Wrack tauchen und nahm die Bilder mit seiner Kamera auf. In dem Video, das „CTV News“ auch bei YouTube veröffentlichte, sind die Umrisse des Autos zu erkennen und es wird deutlich, dass es dort schon eine ganze Weile gelegen haben muss.

https://www.youtube.com/watch?v=nWDVko2sRMQ

„Als wir dann zum ersten Mal gehört haben, dass da jemand im Fahrzeug war, ist mir das Herz in die Hose gerutscht“, sagte Nancy Werenka. Die Polizisten seien wieder zu dem Wrack getaucht und haben dann ein Nummernschild finden können. Das Kennzeichen führte dann schließlich zu einem Vermisstenfall von 1992 und zu der damals spurlos verschwundenen 69-Jährigen Janet Farris aus Vancouver Island.

Die Frau verunglückte somit schon 14 Jahre vor der Geburt von Werenka, der sie nun entdeckte und somit einen „kalten Fall“ lösen können. Wie „CTV News“ berichtet, sei Farris damals allein auf dem Weg nach Alberta gewesen, kam dort aber natürlich nie an. Ihr Sohn George musste seither in Ungewissheit leben und erklärte, dass ihm „die guten Erinnerungen“ an seine Mutter geholfen hätten, mit diesem Schicksal umzugehen. „Nach dem ersten Jahr machst du einfach weiter. Du lernst damit zu leben.“ Nun seien er und seine Familie einfach froh, dass der Fall ein Ende gefunden hat.

Die Polizei geht derweil nicht von einer Straftat aus. Vielmehr könne Farris einem Tier ausgewichen oder aus einem anderen Grund die Kontrolle über ihr Auto verloren haben. Das Wrack des schwarzen Honda wurde aus dem See geholt und solle nun dennoch genauer untersucht werden, um mögliche Hinweise zu erhalten, was zu dem Unfall geführt haben könnte.

Der 13 Jahre alte Max bekam indes für seine „außergewöhnliche Arbeit“ ein Sonderlob von den Ermitteln, da er einen Fall lösen konnte, von dem man nicht gedacht hätte, dass er jemals noch gelöst werden könne.