Zuschauer sind begeistert: So überraschend nutzten Joko und Klaas ihre 15 Minuten Sendezeit

Joko und Klaas bekamen nach ihrem Sieg gegen ProSieben 15 Minuten Sendezeit geschenkt – und nutzten diese durchaus überraschend.
Foto: Screenshot YouTube/Joko & Klaas
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Damit hat niemand gerechnet: Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf überlassen ihre gewonnene Sendezeit am Mittwochabend zur Prime Time drei Menschen, denen sie eine Stimme geben wollen.

Mit ungewohnt ernsten Themen haben die beiden Entertainer Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf auf ProSieben für eine Überraschung gesorgt. Sie durften am Mittwochabend zur besten Sendezeit ab 20.15 Uhr eine Viertelstunde nach Belieben füllen, nachdem sie tags zuvor die neue Spielshow „Joko & Klaas gegen ProSieben“ gewonnen hatten.

Sie setzten nicht – wie womöglich von vielen Zuschauern erwartet – auf Klamauk, sondern gaben drei Menschen Raum für die Themen Flüchtlingshilfe, Obdachlosigkeit und Kampf gegen Rechtsextremismus. Joko (40) und Klaas (35) läuteten ihre 15 Minuten mit den Sätzen ein, dass sie zwar Blödsinn machen könnten, aber dass es doch ein paar Leute gebe, die mehr zu sagen hätten als sie beide – „Menschen, die eine Message haben“, „Themen, die mehr Aufmerksamkeit verdient haben“.

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Im Anschluss kamen dann im dunklen Studio mit nur einem Stuhl nacheinander drei Menschen zu Wort. Die „Sea-Watch“-Kapitänin Pia Klemp sprach etwa fünf Minuten über Seenotrettung im Mittelmeer, das „die tödlichste Grenze der Welt“ sei. Sie thematisierte die „Migrationsabwehr des Friedensnobelpreisträgers EU“ und redete über ein von ihr gefahrenes Schiff, mit dem 14 000 Flüchtlinge aus Seenot gerettet worden seien, das aber nun beschlagnahmt worden sei.

https://twitter.com/InkaaaS/status/1133803655545667585?ref_src=twsrc%5Etfw

Dieter Puhl, der zehn Jahre lang die evangelische Bahnhofsmission am Bahnhof Zoo in Berlin leitete, sprach über Obdachlosigkeit in Deutschland und die Vorurteile vieler Menschen gegenüber Wohnungslosen. Er rief die Zuschauer dazu auf, mit Obdachlosen ins Gespräch zu kommen, wann immer es möglich sei. Die Autorin Birgit Lohmeyer, die aus Hamburg stammt, jedoch aufs Land zog und nun im mecklenburgischen Jamel lebt, sprach über ihr Leben mit Neonazis als Nachbarn – wie sie bedroht werde und wie ihre Scheune in Brande gesteckt worden sei.

https://twitter.com/Snaexi/status/1133803788471611393?ref_src=twsrc%5Etfw

Im Schnitt 1,77 Millionen Zuschauer waren während der 15 Minuten dabei, was einem Marktanteil von 7,0 Prozent für ProSieben entsprach. Die Serie „Grey’s Anatomy“ begann ausnahmsweise erst um 20.30 Uhr und erreichte 1,24 Millionen Zuschauer (4,6 Prozent). „Mit dieser Ausgabe von „Joko & Klaas Live“ haben Joko und Klaas ProSieben und TV-Deutschland überrascht“, teilte ProSieben-Senderchef Daniel Rosemann am Donnerstag mit.

https://twitter.com/derElbwikinger/status/1133802888852070400?ref_src=twsrc%5Etfw

„Damit ist den beiden ein sehr besonderes Statement für Menschlichkeit in unserem Land gelungen. Danke Joko. Danke Klaas.“ In der neuen Spielshow „Joko & Klaas gegen ProSieben“ treten die beiden Entertainer gegen Mitarbeiter ihres Arbeitgebers an; als Preis gibt’s 15 TV-Minuten zur freien Verfügung. Da Joko und Klaas am Dienstag gewannen, bekamen sie diese Minuten gleich am Mittwochabend zugesprochen.

https://twitter.com/georgschlamp1/status/1133854401477713920?ref_src=twsrc%5Etfw

Der Sender entschied sich danach entgegen seiner Ankündigung, die Sendung sei nur live und einmalig zu sehen, die Viertelstunde auch im Nachhinein abrufbar zu machen. Senderchef Rosemann erklärte, er wünsche sich, dass sich online weiter möglichst viele Menschen die Botschaften von Pia Klemp, Dieter Puhl und Birgit Lohmeyer anschauen.

Bei Youtube wurde das Video bis Donnerstagmittag rund 600 000 Mal aufgerufen. Die Reaktionen auf die Sendung waren vielfach begeistert, viele zeigten sich gerührt. „Vermutlich die besten 15 Minuten, die deutsches TV je geboten hat“, lautete etwa eine der vielen mit Hashtag #JKLive versehenen Reaktionen. Einige warfen Joko und Klaas aber auch „Linkspopulismus“ vor.

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(Mit Agenturmaterial (dpa))